Am 19. September 2023 veranstaltete der „Initiativkreis Würzburger Stiftungen“ den Tag der Stiftungen. Eingeladen hatten die sechs Stiftungen Juliusspital, Bürgerspital, Blindeninstitutsstiftung, SOS-Familienstiftung der Ritaschwestern, Dirk Nowitzki-Stiftung und der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp gemeinsam mit dem Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt in das Juliusspital. Neben einem informativen Programm zur Würzburger Stiftungsgeschichte und einem Workshop-Nachmittag stand der historische Akt der Gründung eines Stiftungsnetzwerks im Zentrum des Tages. Etwa 80 Vertreter der rund 143 im Stadtgebiet ansässigen Stiftungen hatten sich eingefunden.
„Ich begrüße und unterstütze die Etablierung des Würzburger Stiftungsnetzwerks als
lebendigen Zusammenschluss von Stiftungen, die wertebewusst das soziale Leben in unserer Stadt mitgestalten möchten“, erklärt Oberbürgermeister Schuchardt: „Die Stiftungsidee erfährt derzeit eine Renaissance. Eine Gesellschaft lebt von ihrem Engagement, denn der Staat kann sich nicht um alles kümmern!“ „Der große Kreis der Teilnehmer zeige, welchen Bedarf es für ein solches Netzwerk in der Stadt gebe“, so Schuchardt. Würzburg ist eine Stadt mit außergewöhnlicher Stiftungstradition und besonderer Stiftungsvielfalt. Jede Stiftung leistet einen wertvollen Beitrag für die Stadtgesellschaft. Der „Initiativkreis Würzburger Stiftungen“ zeigt seit 10 Jahren den Mehrwert der Vernetzung von Stiftungen und bereichert die Stadt mit vielfältigen Angeboten und großem Engagement. Das Stiftungsnetzwerk ist in die Website www.wuerzburg.de integriert.
„Ich bin begeistert über die große Resonanz auf unsere Einladung“, freut sich Walther Herbert, Oberpflegamtsdirektor des Juliusspitals und Hausherr: „Heute wird Würzburger Stiftungsgeschichte geschrieben!“. Moderiert wurde das Stiftungstreffen von Historiker und Archivar Dr. Robert Meier, der auch als Dozent an der Archivschule Marburg tätig ist. Die Teilnehmer erwartete ein historischer Einblick in die Stiftungsgeschichten des Bürger- und Juliusspital. Über die „guten und schlechten Zeiten“ sprachen die Historiker Dr. Andreas Mettenleiter und Dr. Markus Frankl. Wie sich die Blindeninstitutsstiftung vor 50 Jahren neu erfand und mit welchen grotesken Problemen man bei der Gründung zu kämpfen hatte, erläuterten Dr. Hans Neugebauer, Stiftungsdirektor a.D. und Johannes Spielmann, amtierender Vorstand des „Blindis“.
In seinem mitreißenden Impulsvortrag „Stadt und Stiftung: eine Verbindung fürs Leben“ zeigte Prof. Michael Göring, langjähriger Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung und ehemaliger Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, eindrucksvoll welche immense Bedeutung Stiftungen für die Stadt haben.
Als Warm-Up für das neu gegründete Stiftungsnetzwerk waren die Teilnehmenden am Nachmittag aufgefordert, in verschiedenen Sessions gemeinsam Potenziale der Würz-burger Stiftungen für die Stadtgesellschaft herausarbeiten. In der abschließenden Gesprächsrunde, moderiert vom Chefredakteur der Main-Post, Ivo Knahn, wurden Resümees gezogen und Zukunftspläne geschmiedet.
Noch während der Veranstaltung schlossen sich zehn weitere Stiftungen dem Netzwerk an. Der Beitritt weiterer Stiftungen aus Stadt- und Landkreis ist ein großes Anliegen und ausdrücklicher Wunsch des Initiativkreises. Ein bedeutender Tag für Würzburg und seine Stiftungen endete mit guten Gesprächen, vielen neuen Kontakten und einem geplanten nächsten Treffen am 20. November.