Forschen gegen Lieferlücken! Der diesjährige Forschungsförderpreis der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp geht an eine interdisziplinäre Forschergruppe an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), die an der Verfügbarkeit von Medikamenten forscht. „Time to survive bei Lieferstopps: Wie lange reichen lebenswichtige Arzneimittel“ – dieser Frage gehen die Teams um Prof. Dr. Richard Pibernik (Lehrstuhl für Logistik und quantitative Methoden), Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe (Seniorprofessorin für Pharmazeutische und Medizinische Chemie) und Prof. Dr. Andrea Szczesny (Lehrstuhl für Controlling und Interne Unternehmensrechnung) nach. Unterstützt werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch einen Beirat, der mit Experten aus der Praxis besetzt ist.
„Die aktuellen Lieferengpässe bei zum Teil lebenswichtigen Arzneimitteln machen deutlich, wie störanfällig unsere Lieferketten für Arzneimittel sind. Das Problem ist aber noch viel größer: Gerade bei lebenswichtigen Generika hängt unsere Versorgung maßgeblich davon ab, ob Lieferanten von Wirkstoffen und Hilfsstoffen in China und Indien in der Lage und Willens sind, uns mit ausreichenden Mengen zu versorgen.“, erläutert Prof. Dr. Richard Pibernik, Sprecher der Forschergruppe: „Unser Forschungsprojekt will die Versorgungssicherheit von lebenswichtigen Arzneimitteln, zum Beispiel für die Versorgung von Krebs- und Intensivpatienten, erhöhen.“ Im Fokus des Projekts stehen zunächst ausgewählte lebenswichtige Arzneimittel, für die ein „Time-to-survive“-Stresstest durchgeführt wird. Die Ergebnisse dieser Stresstests bilden eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung von Strategien, mit denen sichergestellt werden kann, dass Patientinnen und Patienten in Zukunft mit essenziellen Arzneimitteln versorgt werden.
„Das ist Forschung für die Gesellschaft im besten Sinne, denn viele Menschen machen sich Sorgen um die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten. Es besteht akute Handlungsnotwendigkeit“, erläutert Dr. Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp: „Deswegen haben wir dieses Projekt in unserem Jubiläumsjahr ausgewählt, denn die Vogel Stiftung will am Wissenschaftsstandort wirkungsvolle Projekte und herausragende Forscher:innen zum Wohle der Menschen fördern.“
Die Vogel Stiftung verleiht den „Forschungsförderpreis“ gemeinsam mit dem Universitätsbund Würzburg seit zehn Jahren an der JMU. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und damit einer der am höchsten privaten Forschungspreise in Deutschland. Seit 2014 wurden, inklusive sieben Sonderforschungsförderpreise, insgesamt 17 Projekte gefördert, mit einem Gesamtfördervolumen von 400.000 Euro.
Der Forschungsförderpreis 2023 wird am 15. November ab 19 Uhr in der Neubaukirche im Rahmen des Unibund-Festkonzerts öffentlich verliehen. Der Eintritt ist frei. Infos unter www.uni-wuerzburg.de/unibund/